Die Installation einer Wallbox
Wer sein E-Auto nicht bei seinem Arbeitgeber aufladen kann und die hohen Strompreise an öffentlichen Ladestationen scheut, wird früher oder später über den Einbau einer eigenen Wallbox nachdenken. Zwar wäre im Notfall auch eine Aufladung über eine herkömmliche Steckdose möglich, allerdings sind diese Anschlussdosen auf Dauer nicht für diese Belastung ausgelegt. Außerdem erfolgt die Aufladung über eine Ladestation bis zu zehnmal schneller als über eine herkömmliche Steckdose, die nur einen Durchfluss von 2,3 kW ermöglicht. Neben Bund und Länder unterstützen auch manche Energieberater den Einbau einer Box durch eigene Förderprogramme. Vor der Installation einer Ladestation stellt sich zunächst die Frage nach dem richtigen Standort. Zur Vermeidung von Kabelsalat und Stolperfallen sollte sich die Steckdose der Wallbox auf jeden Fall in der Nähe der Ladebuchse des Fahrzeuges befinden. Ist keine feste Wand vorhanden, so benötigt man zusätzlich einen Standfuß. Allerdings müssen sie zuvor die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einholen. Diese können nur in besonders begründeten Ausnahmefällen ihre Zustimmung verweigern.
Die Installation einer Ladestation setzt eine eigene Stromleitung voraus, über die keine zusätzlichen Geräte angeschlossen werden. Bei der Auswahl der Ladestation sollte man darauf achten, inwieweit das Gerät bereits über einen Fehlerstrom-Schutzschalter und einen Leitungsschutzschalter verfügt, denn beide Vorrichtungen sind Voraussetzung für den Betrieb der Anlage. Bei Anschaffung eins Modells ohne integrierten Fehlerstrom-Schutzschalter wird unter Umständen eine Nachrüstung des Sicherungskastens erforderlich. Eine handelsübliche Anlage mit einer Kapazität von 11 oder 22 kW benötigt einen dreiphasigen Stromanschluss mit 400 Volt. Aus diesem Grund darf der Einbau der Wallbox nur durch einen Elektriker erfolgen. Bei Installation einer Anlage mit 22 kW gilt es zu beachten, dass sowohl das Hausnetz als auch das Fahrzeug für eine entsprechende Ladeleistung ausgelegt sind. Der Betreiber einer Ladestation ist verpflichtet, diese beim Netzbetreiber anzumelden. Bei Modellen mit einer Ladeleistung über 11 KW darf die Inbetriebnahme sogar erst nach vorliegender Genehmigung des Netzbetreibers erfolgen.
In der Regel übernimmt der Elektriker im Rahmen der Installation des Ladegerätes auch die Anmeldung der Wallbox. Manche Anlagen bieten dem Nutzer durch ein bereits integriertes Kabel zusätzlichen Komfort. Besitzer älterer PKWs oder von Modellen aus dem asiatischen Raum sollten allerdings auf eine Ladestation mit fest installiertem Kabel verzichten. Ihre Fahrzeuge besitzen einen Typ1-Stecker für Ladeleistungen bis 7,4 kW und sind nicht für das Schnellladen ausgelegt. Da Wallboxen heute in der Regel einen Typ2-Stecker aufweisen, benötigen Besitzer solcher Fahrzeuge für den Anschluss ein Adapterkabel. Neben einfachen Ladestationen bietet der Handel zahlreiche komfortablere Modelle, die sich beispielsweise per App steuern lassen. Als nützlich erweist sich eine Anzeige, die über den Stand der Aufladung informiert. Ebenfalls praktisch: Ein integrierter Stromzähler für die Aufteilung der Kosten bei mehreren Nutzern oder für die Abrechnung von Fahrten mit dem Dienstwagen.
